Pfoten lecken, Fell knabbern, Gesicht putzen. Die Reinigungsrituale unserer Stubentiger sind schier unbegrenzt und können mitunter stundenlang andauern. Dabei ist die raue Zunge das Putzwerkzeug Nummer eins und mit ihren kleinen, nach hinten gerichteten Zäpfchen Waschlappen und Bürste zugleich.

Das ausgiebige Putzverhalten unserer Katzen ist aber keineswegs ein angeborener Reinigungsfimmel, sondern eine lebenswichtige Pflegemaßnahme. So schützt ein bestens gepflegtes Fell das Tier vor Kälte und Nässe.

 

Perfekter Look

Bei der ausführlichen Komplettwäsche aktiviert die Katzenzunge durch das Lecken ein wahres körpereigenes Wellnessprogramm:

 

Talgdrüsen

Die an den Haarwurzeln befindlichen Talgdrüsen werden angeregt, Fett abzusondern, das beim Putzen über das Fell verteilt wird. Wie ein Imprägnierschutz wirkt es wasserabweisend und sorgt für ein geschmeidig glänzendes Fell.

 

Durchblutung der Haut

Einer Massage gleich kommt das Lecken und Knabbern am Fell, da dadurch die Durchblutung der Haut gefördert wird.

 

Abkühlung

Bei sommerlich heißen Temperaturen wird das Fell mit Speichel benetzt, die nun entstehende Verdunstungskälte verschafft dem Tier eine Abkühlung und schützt den Körper vor Überhitzung.

 

Konflikte

Bei eher unangenehmen Situationen – beispielweise Angst, Nervosität oder Lärm – setzt die Katze zur Putzaktion an und leckt sich über Brust, Pfoten oder Flanken. Dieses Verhalten wird auch als Übersprungshandlung bezeichnet. Die Samtpfote versucht so, den für sie unerfreulichen Konflikt zu unterbrechen und ihre eigene Spannung abzubauen.

 

Freundschaft

Durch das gegenseitige Putzen zweier Katzenkumpels wird neben dem Effekt der Fellpflege die gegenseitige Freundschaft gepflegt. Ebenso wirkt sie beruhigend und vertrauensfördernd in einem.

 

Menschliche Hilfestellung

Egal ob Kurz- oder Langhaarmieze, unbestritten gehört auch ihr Mensch als unterstützendes Pflegepersonal zum Reinigungsprozedere dazu. Wer sein kleines Kätzchen bereits frühzeitig an gewisse Rituale wie Kämmen, Kontrolle der Pfoten, Ohren, Augen und Zähne gewöhnt hat, trägt nicht nur dazu bei, dass das Tier fit und gesund bleibt, sondern wird die Pflegeeinheit auch in Verbindung mit einer ausgiebigen Schmusestunde nutzen können. Denn Streicheln und Kraulen gibt jedem Stubentiger ein körperliches wie auch seelisches Wohlbefinden.

 

Kurzhaarkatzen

In der Regel benötigen Kurzhaarkatzen bei der Fellpflege nur wenig menschliche Hilfe. Doch ein- bis zweimal in der Woche ist das sanfte Durchkämmen auch bei ihnen empfehlenswert. Mit einer Noppenbürste oder einfach mit angefeuchteten Händen werden abschließend die losen Haare entfernt.

 

Langhaarkatzen

Sie sind auf eine regelmäßige Unterstützung bei der Fellpflege angewiesen, da ihre dichte Unterwolle sonst komplett verfilzen würde. Tägliches Kämmen und Bürsten ist hier vonnöten, um das Haarkleid in Schuss zu halten.

 

Richtig kämmen und bürsten

Niemals gegen den Fellstrich kämmen, das empfinden die Tiere als sehr unangenehm! In Wuchsrichtung des Fells wird am Kopf der Katze begonnen, weiter über die Flanken, Schwanz und Beine. Zu guter Letzt folgt dann die empfindliche Bauchunterseite. Wichtig ist, dass bei der Ganzkörperpflege eine angenehme Atmosphäre herrscht und die Ansprache des Menschen mit dem Tier leise und beruhigend erfolgt!