Wir unterscheiden beim Haarkleid des Hundes das gröbere Deckhaar und die dichtere Unterwolle. Das Deckhaar wächst bis zu seiner maximal vorgesehenen Länge, bleibt dann einige Zeit bestehen, bis es durch ein neues Haar ersetzt wird und ausfällt. Dies geschieht normalerweise zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst – abhängig von der Umgebungstemperatur und der Dauer des Tageslichts.

 

Manche Tiere haaren öfter, länger oder sogar ununterbrochen, da sich der Körper durch stark schwankende Außentemperaturen, Zentralheizung und Innenbeleuchtung täuschen lässt. Bei der Fellpflege wird das „tote“ Haar entfernt; dazu benutzt man Bürste und /oder Kamm.

 

Nicht nur, dass die Fellpflege unerlässlich ist für die Gesundheit des Tieres; es stärkt zudem die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Man kann schon in frühem Alter das Tier an Fellpflege und kleine Manipulationen gewöhnen (Ohren angucken, Zähne putzen etc.). Möglichst täglich sollte das Fell gebürstet und Schmutz entfernt werden.

 

Baden ist erst ab dem 4./5. Lebensmonat ratsam, und auch dann nur, wenn das Haarkleid verdreckt ist oder unangenehm riecht. Dazu benutzt man am besten ein spezielles Hundeshampoo, was es im Fachhandel oder beim Hundefriseur zu kaufen gibt. Wichtig ist, das Shampoo nach der Anwendung gut auszuspülen, damit verbleibende Seifenreste keinen Juckreiz auslösen. Allzu häufiges Waschen zerstört die natürliche Schutzfunktion der Haut. Es dauert nämlich einige Tage (bei manchen Rassen sogar bis zu 6 Wochen), bis wieder genug Talg nachgebildet ist, der Glanz verleiht, wasserabweisend wirkt und als Wärmeschutz dient.

 

Geht ein Hund oft schwimmen, so sollte das Fell danach jedes Mal mit klarem Wasser ausgespült werden. So kann man Hautinfektionen vermeiden, die besonders bei Hunden mit dichter Unterwolle vorkommen können. Diese so genannten „Hot Spots“ breiten sich oft schnell und unmerklich unter den Haaren aus, werden durch Juckreiz und das Kratzen des Hundes verschlimmert und führen meist zu einer eitrigen Hautinfektion, die letztendlich vom Tierarzt behandelt werden muss.

 

Es gibt verschiedene Arten des Haupthaares beim Hund: Kurz, lang, seidig, lockig-gekräuselt und drahtig. Der mexikanische Nackthund ist – wie der Name schon vermuten lässt – nahezu haarlos, während beim Ungarischen Puli das Fell in schnurähnlichen Rastersträhnen herunterhängt. So wie wir Menschen unsere Haare regelmäßig pflegen, sollte dies auch zur Routine bei unseren Vierbeinern gehören. Ungefähr 5-15 Minuten täglich sollten dafür eingeplant werden – je nach Haartyp des Tieres.

 

Kurzhaarige Rassen (Mops, Dalmatiner, Boxer, Labrador u. a.) sind relativ pflegeleicht: Das Kämmen ist einfach; gebadet werden sollte möglichst wenig.

Langhaarige Hunde (Collie, Schäferhund, Bobtail) sollten täglich mit dem Haarstrich gebürstet werden. Rassen mit seidigem Fell (Malteser, Yorkshire Terrier, Setter) benötigen häufige Fellpflege und regelmäßiges Baden (alle 3 Monate). Das Fell bei Hunden mit krausem Haar (Pudel) wächst kontinuierlich und muss deshalb alle 6-8 Wochen gewaschen und geschoren werden.

Drahthaarige Hunde (Drahthaardackel, Schnauzer, Terrier) haben ein sehr stumpfes Fell, was oft gekämmt werden muss.

 

Alle 3-4 Monate erfolgt das Trimmen – meist bei einem Hundefriseur. Auch hier gibt es – wie in jeder Branche – qualitative Unterschiede; man sollte sich im Vorfeld bei anderen Hundebesitzern oder Tierärzten informieren. Wichtig ist, dass der Friseur viel Geduld und Ruhe im Umgang mit dem Vierbeiner aufbringt; eine Rasur sollte nicht zu Verletzungen der Haut führen. Ein Fachmann kennt die rassetypisch unterschiedlichen Schermethoden /Haarschnitte und begutachtet auch Ohrmuschelinnenseiten und Fußsohlen. Beim Trimmen (engl. trim = zurechtstutzen) wird das alte locker gewordene, aber nicht ausgefallene Oberhaar ausgezupft.

 

Bei manchen Hunderassen muss die Augenpartie frei geschnitten werden, damit Haarspitzen nicht in die Augen fallen und einen ständigen Reiz bis hin zur Bindehautentzündung auslösen. Allzu viele Haare im Ohrkanal sollten in kleinen Büscheln ruckartig mit den Fingern oder einer Pinzette ausgezupft werden. Übermäßiger Fellwuchs zwischen den Unterballen kann zu Verklebungen mit Sand und Steinchen führen, weshalb auch hier die Haare regelmäßig gestutzt werden sollten. Im Sommer muss auf sich einspießende Grassamen (so genannte Grannen) geachtet werden; im Winter sollten die Pfoten von Schnee und eventuellem Streusalz gesäubert werden.