Der Wortbegriff stammt eigentlich aus dem Englischen (= Bones And Raw Foods), lässt sich aber im Deutschen gut übersetzen mit „Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“. Gemeint ist eine Methode zur Ernährung unserer Haushunde, die sich an den Fressgewohnheiten der Wölfe und wildlebender Hunde orientiert. Diese ernähren sich von kleinen Beutetieren und deren Darminhalt (z. T. auch pflanzliche Bestandteile); dementsprechend werden rohes Fleisch, Knochen und Gemüse verabreicht.

Diese Form der Fütterung ist artgerechter und natürlicher als kommerzielle Kost und erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Hundebesitzern. Die Vorteile des Barfens liegen in der meist guten geschmacklichen Akzeptanz, der reduzierten Kotmenge und der individuellen Futterzusammenstellung (z. B. für Allergiker). Der Aufwand dabei ist jedoch beträchtlich (besonders problematisch im Urlaub), und es ist für den Tierhalter nicht einfach, bedarfsgerechte und ausgewogene Rationen zusammenzustellen. Auch das Hygienerisiko ist nicht von der Hand zu weisen: Hunde erkranken meist selbst nicht an Salmonellen oder Bandwürmern, können aber als Überträger für den Menschen dienen.

Generell sollte eine Ration aus 5 Hauptbestandteilen aufgebaut sein:

  1. Eiweißreiche Futtermittel (Fleisch, Schlachtabfälle)
  2. Getreideprodukte (Haferflocken, Nudeln)
  3. Rohfaserreiche Ergänzungen (Weizenkleie, Gemüse)
  4. Pflanzenöl oder Schweineschmalz
  5. Vitaminisiertes Mineralfutter

Pferd-, Geflügel- und Kaninchenfleisch sind fettarm, währenddessen Schaf- und Schweinefleisch eher fettreich sind. Grosse Knochenmengen können zu Verstopfungen, zu viel Pansen zu Blähungen führen. Fische sind stets zu kochen und in nur begrenzten Mengen einsetzbar. Eiweiß sollte nicht roh verfüttert werden. Kohlenhydrate sind nach Hitzebehandlung besser verdaulich/verwertbar für den Organismus, so dass Getreide (Weizen, Hirse, Reis, Kartoffeln) möglichst gekocht werden sollte. Auch Quark, Joghurt oder Hüttenkäse kann hinzugefügt werden. Der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen kann durch die alleinige Ergänzung von Obst und Gemüse nicht ausreichend gedeckt werden.

Da die Gefahr der Fehlversorgung an Energie und Nährstoffen nicht zu unterschätzen ist, sollte anfangs ein Ernährungsexperte zu Rate gezogen werden, der einzelne Rationen berechnet und zusammenstellt – abhängig von Größe und Alter und Zustand des Tieres.

Barfen ist auch bei der Katze möglich, jedoch wesentlich komplizierter, da sie oft starke Präferenzen für bestimmte Futtersorten zeigt, die bereits im jungen Alter erlernt wurden. Außerdem hat die Katze einen höheren Eiweiß- und Fettbedarf als der Hund, wogegen Kohlenhydrate zu Durchfall führen können.