Kiebitz-Journal Herbst 2022

58 – Pflege | Parasiten – Sie lauern in Gärten, Hecken und Wiesen. Andere nisten bei Artgenossen. Und wieder andere werden über das Futter aufgenommen: Parasiten. Sie sind nicht nur ekelig und lästig, sie können auch zu ernsthaften Krankheiten führen. Hier ist Vorsicht auf jeden Fall besser als Nachsicht. Denn die kleinen Plagegeister können dabei nicht nur zu Problemen bei ihren tierischen Wirten führen. Viele wandern auch auf den Menschen über. Haben sie schon erste Schäden angerichtet, ist es außerdem oft bereits deutlich schwieriger, sie wieder los zu werden. Das Problem ist dabei häufig, dass die unliebsamen Blutsauger nicht alle mit bloßem Auge zu erkennen sind. Manche machen sich erst bemerkbar, wenn die Tiere sich plötzlich ungewöhnlich verhalten. Ständiges Kratzen, gereizte Hautstellen, Durchfälle und Erbrechen, Kopfschütteln oder generelle Erschöpfung können Anzeichen für einen Befall mit Parasiten sein. Zu den häufigsten zählen dabei Flöhe, Milben und Zecken. Diese drei Blutsauger können unterschiedliche Symptome hervorrufen und über ihren Speichel zum Teil gefährliche Krankheiten wie Borreliose-Bakterien oder das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME) aber auch andere Parasiten, wie Bandwürmer, übertragen. Flöhe stechen im Durchschnitt bis zu zehnmal am Tag zu. Ihre Stiche sind ebenso wie die der Milben artentypisch zu erkennen. Gerade Milben sind in der Regel auch nur über ihre Stiche zu diagnostizieren. Für das menschliche Auge sind sie zu klein. Katzen werden dabei vor allem von Ohrmilben, Grasmilben und Raubmilden befallen. Besonders gefürchtet sind außerdem die Krätzemilben, die die berühmte Räude verursachen. Starker Juckreiz kann dabei dazu führen, dass sich die Tiere in kurzer Zeit ganze Körperstellen blutig kratzen. Auch Zecken gehören zur Gruppe der Milben. Zu glauben, Stadtkatzen müssten gegen diese Blutsauger nicht geschützt werden, kann ein fataler Irrglaube sein. Zwar sind sie meist eher in offenen Feldern und Wiesen zu finden, doch breiten sie sich auch immer weiter in heimischen Gärten und Parks aus. ZECKE, FLOH UND CO. Wie schütze ich meine Samtpfote am besten? Ist die Samtpfote einmal mit Parasiten befallen, sollten Tier und Halter schnell zum Tierarzt. Dieser kann wirksame Maßnahmen einleiten und mögliche Folgekrankheiten behandeln. Damit es aber gar nicht so weit kommt, kann man auch bereits vorher wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen. Wurmkuren gehören dabei zu den Klassikern und sind eigentlich für jeden Katzenfreund regelmäßige Pflicht. Darüber hinaus haben sich sogenannte Spot-On-Präparate als wirkungsvoll erwiesen. Diese werden als Flüssigkeit im Nacken der Tiere aufgetragen. Über die Talgdrüsen verteilt sich diese dann im gesamten Fell der Katzen. Alternativ gibt es auch Parasiten-Halsbänder. Sie haben leider den Nachteil, dass sie beim Streunen verloren gehen oder – viel schlimmer – die Samtpfoten daran hängen bleiben können.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTk4OTQ5