Kiebitz-Journal Herbst 2022

13 WILDtier 1. Laub- und Reisighaufen Eine der Hauptätigkeiten im Herbstgarten ist wohl das Laubharken. Dabei können Sie sich in Zukunft bald etwas Arbeit sparen. Die Laubhaufen sind ein beliebter Unterschlupf für Igel und Insekten. Denn das Laub ist nicht nur besonders gemütlich, sondern hält die Tiere durch die isolierende Eigenschaft ordentlich warm. Wenn Ihr Garten dabei trotzdem ordentlich aussehen soll, können Sie das Laub einfach in eine Gartenecke harken. Ein weiterer Vorteil ist, dass es nach demWinter von tausenden Kleinstlebewesen ganz von allein abgebaut wird und nützlicher Humus entsteht. Darüber hinaus können Sie sogenannte Igel-Burgen in ihrem Garten aufstellen, die ebenso ein hervorragender Winterunterschlupf darstellen. 2. Hohlräume Auch Kröten und Frösche zählen zu den Nützlingen, da auf ihrem Speiseplan Nacktschnecken, Asseln und Kartoffelkäferlarven, sowie Fliegen und Mücken stehen. Für denWinter bevorzugen sie geschützte Orte wie feuchte Erdlöcher, Hohlräume in Steinen oder Hölzern. Helfen können Sie, indem sie Erdlöcher mit etwas Laub befüllen. Das sorgt für einen Kältegeschützten Ruheplatz. 3. Gartenhaus Das Gartenhaus kann imWinter zu einem attraktivenWinterunterschlupf für viele Tiere werden. Siebenschläfer halten gerne in Nischen oder Nisthöhlen ihrenWinterschlaf, während auch kälteempfindliche Insekten wie Schmetterlinge und Marienkäfer gerne die warme Unterkunft nutzen. Dazu lassen Sie am besten das Fenster einen Spalt weit offen. 4. Pflanzen Die hohlen Stängel einiger Pflanzen nutzen Schmetterlinge,Wildbienen und Spinnen gerne zum Überwintern. Pflanzen dienen nicht nur als Unterschlupf, sondern sind auch eine wichtige Nahrungsquelle. So dienen Sträucher mit Beerenrückständen als Nahrungsquelle für Vögel. Darum sollten diese erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Die Vögel freuen sich über die Fruchtstände von verblühten Stauden. Allerdings sind diese oftmals nicht ausreichend. Eine Zufütterung ist darum besonders in den Wintermonaten besonders wichtig. Eine einzige frostige Nacht reicht aus, damit ein Vogel einen großen Teil seines Gewichtes verliert. 5. Dachböden und Fledermaushäuser Alle in Deutschland lebenden Fledermausarten sind vomAussterben bedroht. Darum sollte auch ihnen ein Quartier für den Winterschlaf zur Verfügung gestellt werden. Gerne verbringen sie die kalte Jahreszeit in ungenutzten Dachböden. Ein offenes Fenster oder spezielle Dachziegel mit Ein- und Ausflugslöchern helfen Fledermäusen beim Einzug in Ihren Dachboden. Steht kein leerer Dachboden zur Verfügung, können Fledermaushäuser aufgestellt werden. 6. Insektenhotels Das ganze Jahr über sind Insektenhotels praktische Insektenhelfer. Nützlinge wie Bienen, Hummeln, Florfliegen, Marienkäfer, Schmetterlinge und Ohrenkneifer finden hier nicht nur eine Winterunterkunft, sondern auch eine Nisthilfe für den Frühling und Sommer. Am besten sollte das Hotel mit der Front in Richtung Süden aufgestellt werden, da Insekten warme Standorte bevorzugen. Auch auf einenWitterungsschutz ist zu achten. Wenn Sie den vielen Nützlingen in Ihrem Garten etwas Gutes tun möchten, sollten Sie ihren Garten so naturnah wie möglich belassen. Denn so finden Igel, Vögel, Amphibien und Insekten am besten Nahrungsquellen und Baumaterialien für die Winterzeit. Die meisten Wildtiere sind auch keine anspruchsvollen Gäste in Ihrem Garten. Bereits einige einfache Dinge reichen ihnen aus, um sich bei Ihnen pudelwohl zu fühlen. Im nächsten Jahr werden die Nützlinge es ihnen danken, indem sie auf natürliche Weise Schädlinge bekämpfen.

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